Civilization IV

Rundebasiertes, Epochales Strategiespiel – drei Wörter die Sid Meier’s Civilization treffend beschreiben. Das erste Civilization erschien 1991 und auch in der 2005 erschienenen vierten Generation der Serie ist das Spielziel unverändert: Man übernimmt die Herrschaft über ein komplettes Volk und hat die Aufgabe dieses von der Jungsteinzeit bis in die Zukunft zu begleiten. Dabei ist es Ziel sein eigenes Volk erfolgreicher, mächtiger, fortschrittlicher und reicher als die Konkurrenz zu machen.

Das damals revolutionäre Spielprinzip der Kontrolle seines Volkes direkt über die Weltkarte mit diversen Untermenüs hat sich auch in der vierten Generation von Civilization kaum verändert. Vierte Generation ? Ja, denn neben dem entsprechenden Hauptspiel erschienen auch Erweiterungspacks für die jeweiligen Basisspiele.

Civilization IV bringt neben zeitgemäßer 3D-Grafik auch noch den neuen Faktor „Religion / Kultur“ ins Spiel, und spielt sich gegenüber Civilization III wesentlich einfacher.

Zum Spielprinzip: Jedes zur Auswahl stehende Volk bringt zwei bereits erforschte Starttechnologien, einen Siedler und eine Kampfeinheit mit. Damit ausgerüstet startet das Volk auf der Weltkarte. Am Anfang ist es Ziel einen guten Siedlungsplatz für seine erste Siedlung zu finden – hierbei greift das Spiel einem allerdings unter die Arme – z.B. ist man meist nach Spielstart zumindest in der Nähe eines optimalen Standortes. Ist erstmal die erste Siedlung gegründet, kommt auch schon einer der Hauptfaktoren des Spiels zum Zuge: Forschung. Egal auf welche Taktik man im kommenden Spielverlauf setzt: ohne die Erforschung und Weiterentwicklung der zur Verfügung stehenden Technologien hat das eigene Volk keine Chance gegen die Zahlreichen Gefahren wie z.B. wilde Tiere, Barbaren oder generische Völker. Viele Einheiten benötigen eine erforschte Technologie als Voraussetzung.

Mit einer einzigen Siedlung kommt man auch nicht weit. Die Siedlungen erzeugen Produktionspunkte – mit diesen kann man diese mit Bonusgebäuden ausbauen, oder neue Einheiten schaffen. Mit Spähern und Kampfeinheiten hält man nach potentiellen Gegnern Ausschau, erforscht die Weltkarte und verteidigt seine Siedlungen. Bautrupps verbessern die Infrastruktur rund um die Siedlungen, machen Boni wie z.B. Silber mittels Minen oder Vieh mittels Gehöften für die Siedlugen zugänglich und verbinden Siedlungen mittels Straßen. Küstensiedlungen beackern natürlich auch die Seefelder und können die entsprechenden Seeeinheiten auch bauen.

Obwohl Civ4 gegenüber seinem Vorgänger deutlich einfacher geworden ist, ist das Spiel dank gut und ausgewogen programmiertet KI selten langweilig. Es ist allerdings auch kein Spiel für Ungeduldige – eine komplette Spielpartie über 4000 Jahre Menschheitsgeschichte (ca. 500 Spielrunden) benötigt erfahrungsgemäß mindestens 8 Stunden, wenn man zügig spielen kann. Mit menschlichen Mitspielern und je nach Schwierigkeitsgrad geht diese Zeitschätzung sehr schnell nach oben. Dank alternativer Starteinstellungen im Hauptmenü vor Spielstart kann der notwendige Zeitfaktor noch variiert werden – dauert allerdings naturgemäß trotzdem länger als die Mittagspause.

Eine der grandiosen Stärken von Civ4 ist seine Erweiterbarkeit. Es sind bereits zwei Spielerweiterungen vom Hersteller auf dem Markt erschienen, die das Spiel mit neuen Spielelementen erweitern. Eine große Fan-Gemeinschaft hat daneben zahlreiche frei verfügbare Mod’s entwickelt. Die offiziellen Erweiterungen „Warlords“ und „Beyond the Sword“ sind zwar kostenpflichtig, bereichern dafür allerdings das Spiel um zahlreiche weitere Möglichkeiten – z.B. wird durch „Beyond the Sword“ der Faktor Diplomatie für die spätere Spielphase deutlich aufgewertet, ohne allerdings die anderen Faktoren des Spiels abzuwerten.

Civilization gehört bereits seit Amiga-Zeiten zu meinen Lieblingsspielen und grade Civ4 inklusive Erweiterungen und Mod’s wird regelmäßig gespielt – meist alleine gegen die KI, aber auch gerne über mehrere Wochen hinweg gegen/mit anderen Mitspielern, wenn Zeit ist.

Civilization IV ist als „Complete-Edition“ als Basisspiel inklusive der beiden Add-Ons „Warlords“ und „Beyond the Sword“ für ca 20,- Euro im gut sortieren Handel erhältlich.

Auch der vor kurzem erschienene Ableger „Civilization IV: Colonization“ lädt zum spielen ein – und zum schwelgen in Erinnerungen, denn Colonization gab es 1994 auch schon mal.

-> www.civilization.com
-> www.civilized.de

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Steffen

Spielt bevorzugt Wirtschaftssimulationen und Aufbaustrategiespiele, ist aber ab und zu auch zur Abwechselung in anderen Spielrichtungen unterwegs - macht als jugendgeschädigter ehemaliger Rollenspieler allerdings heute einen großen Bogen um Rollenspiele am PC.

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