Verfolgt man so die verschiedenen Berichte zum Thema The Elder Scrolls V: Skyrim im Internet wird schnell klar, das muss was großartiges sein. Wenn ein Spiel in den Nutzerzahlen einen Shooter vom Schlage eines Modern Warfare 3 bezwingen kann, dann bedeutet das schon etwas. Auch mich hat das Spiel am Wochenende in seinen Bann gezogen, mit seiner riesigen offenen Spielwelt, seinen Entscheidungsfreiheiten und der sehr gelungen in Szene gesetzten Geschichte.
Angefangen hat mal wieder alles, wie sollte es anders sein, mit der Aussicht auf den baldigen Tod. Als Gefangener auf einer Kutsche wird man in ein kleines Dorf gefahren um dort dem Henker vorgesetzt zu werden. Geht es nämlich nach den kaiserlichen Truppe, sollen wir nämlich zusammen mit einigen Rebellen dem Tode übereignet werden. Zum Glück für uns und zum Pech der Welt taucht jedoch plötzlich am Himmel ein Drache auf und greift das Dorf an. Damit beginnt eine Flucht, die uns schließlich bis nach Weißlauf führt. Dort berichten wir dem herrschenden Jarl von unseren Erlebnissen mit dem Drachen. Sogleich werden wir, als auch Weißlauf von einem Drachen heimgesucht zu werden droht, in die Dienste des Jarl aufgenommen und sollen nun gegen dieses Biest antreten.
Mit einer ordentlichen Portion Glück gelingt es dann auch den ersten Drachen zu bezwingen. Doch jetzt beginnt sich erst das eigentliche Abenteuer abzuzeichnen. Scheinbar sind wir ein so genanntes Drachenblut, ein Mitglied einer uralten Linie von Drachentötern, die die Kräfte bezwungener Drachen in sich aufnehmen können. Und wie kann es anders sein, sind wir die letzte Hoffnung im Kampf gegen die Drachen.
So beginnt das große Hauptquest des Spiels, welches bisher immer noch nicht vollständig gelöst ist. Schuld daran ist, dass ich mich immer wieder dabei ertappe, dass ich unbekannte Gebiete erkunden möchte, wenn da plötzlich mal ein Weg vom Pfad in eine etwas entlegenere Region führt. Überall gibt es interessantes zu entdecken. Sei es ein böser Magier, der sich irgendwo im Wald versteckt und seinen Zaubern nachgeht, oder das Lager eines Riesen, welches man schon von weitem am riesigen Lagerfeuer ausmachen kann. Auch schweifen die Blicke immer wieder ab, wenn man wieder ein besonders schönen und idyllischen Platz entdecken durfte.
Untermalt wird das ganze noch von sehr passender Musik und auch die Stimmen der diversen Leute sind gut synchronisiert. Was vielleicht auch daran liegen mag, dass scheinbar der ein oder andere bekannte Synchronsprecher an der deutschen Vertonung beteiligt war. So hatte ich immer wieder das Gefühl, dass Detlef Bierstedt (u.a. William Riker aus Star Trek) unter diesen Leuten vertreten war. Ein Drache kündigt sich auch meist schon durch seinen markanten Schrei an, bevor man ihn durch die Bäume erspähen konnte. All diese Details machen die Klangkulisse des Spiels zu etwas ganz besonderen.
Für eine sehr stimmige Atmosphäre sorgt auch die erstaunlich gut gelungenen Bauwerke, die sich überall im Spiel finden lassen. Betritt man beispielsweise die Drachenfeste, das Herrschaftshaus des Jarl von Weißlauf, so wird man erst einmal von der Höhe der Decke im Inneren der großen Halle überrascht. Schaut man dann bewusst nach oben, wird schnell klar, wie imposant dieses Gebäude tatsächlich ist und wie viel Mühe man sich gegeben hat dieses und andere Orte zu gestalten. Zu den Highlights gehören aber auch die diversen Kleinigkeiten im Spiel. Sei es eine Karte auf einem Tisch, welche mit Fähnchen diverse Orte anzeigt, oder Vögel, die aufgeschreckt aus ihrem Baum fliegen und erst mal ein paar Federn lassen. Auch die Außenareale, die Wälder und Wiesen, welche durch geschickten Einsatz von Nebelschwaden oder durch Windverwehungen noch interessanter wirken. Mir persönlich gefällt auch die Welt bei Nacht, wenn der Vollmond rot scheint und die Sterne am auch schon mal wolkenfreien Himmel stehen. All dies sorgt dafür, dass man noch tiefer in die Welt Skyrims eintauchen kann.
Auch die Richtungen, in welche wir uns als Held dieser Geschichte entwickeln können hat mehr als genug Potential, um das Spiel nicht nur ein zweites Mal durch zuspielen, sondern vielleicht auch drei, vier oder fünf Mal. Dabei muss man sich bewusst sein, dass man das Abenteuer auch anders erleben kann, wenn man nicht unbedingt als Krieger auftritt. Wie ist es wohl, wenn man sich hauptsächlich auf die eigenen magischen Fähigkeiten verlässt oder vielleicht als Dieb den Leuten das Geld aus der Tasche zieht und sich hinterrücks an seine Feinde an schleichen kann? All dies dürfte dafür sorgen, dass meine Reise nicht nach dem ersten Durchspielen zu Ende sein wird.